Das Kostbarste aller Güter
Sondervorstellung mit anschließendem Gespräch mit Bildern und kurzen Interview-Ausschnitten.
Das kostbarste aller Güter (Originaltitel La plus précieuse des marchandises, internationaler englischsprachiger Titel The Most Precious Of Cargoes, Regie: Michel Hazanavicius.)
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Jugendbuch von Jean-Claude Grumberg. In dem während des Zweiten Weltkriegs spielenden Film wird eine französische Familie nach Auschwitz deportiert. Im Zug zum Vernichtungslager wirft der Vater in einer verzweifelten Geste einen seiner Zwillinge in den Schnee, wo das kleine Mädchen von der Frau eines polnischen Holzfällers gefunden und von dem kinderlosen Paar aufgenommen wird.
Der Film ist von unheimlicher Schönheit und strahlt eine märchenhafte Atmosphäre aus. Er zeigt das Schlechteste und das Beste in den Menschen. Die Szenen im Konzentrationslager wirkten in Form des Zeichentricks noch überwältigender und es wird eine Hyperrealität geschaffen, der sich keiner entziehen kann. Der Film ist für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren freigegeben und empfohlen.
Der Film feierte im Mai 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes seine Premiere, wo er für die Goldene Palme nominiert war.
Das Thema der Deportation zur Vernichtung wird in der Kunst immer wieder aufgegriffen, weil er die völlige Ohnmacht der Deportierten so deutlich zeigt. Der Film erzählt auch davon, dass der Krieg jeden einholt, egal, wie wenig man glaubt, damit zu tun zu haben.
Nach dem Film gibt es die Möglichkeit, das Thema im Gespräch noch zu vertiefen: Mechthild Noll-Minor schlägt eine Brücke zu einem „Schauplatz“ in der Nähe von Torgau. - Zwischen Falkenberg und Doberlug-Kirchhain (in der Nähe von Tröbitz) blieb in den letzten Kriegstagen ein Transport aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen nach 13 Tagen Irrfahrt in Hunger, Todesangst und Krankheit zwischen den Fronten stehen. Die Überlebenden – damals auch Kinder – vermitteln in Zeichnungen und Interviews Zeugnisse der Menschlichkeit inmitten des Grauens.
Unter den Zeitzeugen ist eine enge Freundin von Anne Frank, die von ihrer letzten Begegnung mit ihr erzählt, es sind absurde, aber auch herzerwärmende Geschichten – auch von Begegnungen zwischen den Bewohnern von Tröbitz und den Überlebenden des Transportes. Der jüdische Friedhof in Tröbitz ist ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens.
Aber auch im Ghetto von Venedig wird neben mehreren Reliefs des litauischen Künstlers Arbit Blatas zum Thema „Holocaust“ das Relief „Der letzte Zug“ besonders hervorgehoben.