Hugo. Der unwerte Schatz. Erzählung einer Kindheit
Begleitend zur Ausstellung Ausstellung NS-Euthanasie vor Gericht – der Prozess vor dem Landgericht Dresden 1947 und zur Vertiefung der Thematik soll außerdem eine Lesung mit dem Autoren Tino Hemmann stattfinden. Sein Buch „Hugo. Der unwerte Schatz. Erzählung einer Kindheit“ behandelt das Thema der Kinder-Euthanasie während der NS-Zeit.
Die Jagd eines Leipziger Professors nach dem Gehirn eines im Grunde genommen gesunden Kindes. – Dem sächsischen Schriftsteller Tino Hemmann gelingt mit seinem Roman »Hugo. Der unwerte Schatz« ein beeindruckendes Gemälde des Naziterrors, das zur Pflichtlektüre an den Schulen gehören sollte. 2009 ist eben nicht nur der Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung, es ist auch der 70. nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und der 70. des Beginns der größten Vernichtungsaktion von Menschen. Rückwirkend zum 1. September 1939 durften deutsche Ärzte und ihre Gefolgsleute all das töten, was nicht dem Rassereinhaltungsgedanken der Nationalsozialisten entsprach. Zunächst die Kranken, dann die politisch Unbequemen und bald schon die Nichtarischen. Über das, was schlichtweg Kinder-«Euthanasie« genannt wird, legte man über Jahrzehnte den beharrlichen Mantel des Schweigens, um eine ganze Zunft zu schützen. Autor Tino Hemmann watete jahrelang in einem Sumpf der Ignoranz, als er versuchte, eben diesen Mantel zu entfernen. Im Ergebnis seiner Recherchen entstand der ergreifende Roman »Hugo. Der unwerte Schatz«. (Engelsdorfer Verlag)