Die Liebe zum Leben
Die Filmvorführung ist verbunden mit einer kurzen Einführung durch den Erinnerungsort Torgau. Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit der Filmemacherin Annette Ortlieb statt.
Zum 80. Mal jährt sich am 27. Januar die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. Die Vereinten Nationen riefen den Tag daher zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust aus – in Deutschland ist der Tag gleichzeitig der bundesweite Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Das Kino in der Kulturbastion und der Erinnerungsort Torgau zeigen aus diesem Anlass die Dokumentation „Die Liebe zum Leben“ über Ludwig Baumann.
Ludwig Baumann war Fahnenflüchtiger im Zweiten Weltkrieg und Häftling im Militärgefängnis Torgau. Die Dokumentation zeigt seinen langen Kampf für die Rehabilitierung der Deserteure des Zweiten Weltkriegs nach 1945. Sie gibt Einblick in das Umrecht der NS-Militärjustiz, die ablehnende Haltung gegenüber Deserteuren in der Nachkriegszeit und die Langsamkeit des politischen Wandels in der Erinnerungskultur.
Die Filmvorführung ist verbunden mit einer kurzen Einführung durch den Erinnerungsort Torgau. Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit der Filmemacherin Annette Ortlieb statt.
DIE LIEBE ZUM LEBEN
Über den Mut zu Desertieren, die Kraft des Sich-Treu-Bleibens und eine Vision, die
die Bundesrepublik verändert hat. Ein Film mit Ludwig Baumann über den langen Weg
zur Rehabilitierung der 30.000 zum Tode verurteilten Wehrmachtsdeserteure.
Eine Hommage an die Menschlichkeit und gegen den Krieg.
Ein Dokumentarfilm von Annette Ortlieb
30. 000 Deserteure wurden in Deutschland während des 2. Weltkriegs zum Tode
verurteilt. Einer von ihnen ist Ludwig Baumann. Er überlebt Todesstrafe, KZ und
Ostfront. Aber selbst nach dem Krieg behält die Todesstrafe ihre Gültigkeit. Die
ablehnende Haltung gegenüber Deserteuren in der Nachkriegszeit ist eisig.
Er kämpft 12 Jahre mit fast übermenschlichen Kräften auf allen gesellschaftlichen
und politischen Ebenen für die Aufhebung aller Strafen gegen Deserteure.
Schließlich ist er erfolgreich: 2002 – fast 60 Jahre nach Kriegsende – werden die
Todesurteile endlich aufgehoben.
Im Film erzählen Ludwig Baumann selbst, sowie die Unterstützerin und Freundin
Ursula Prahm, der Historiker Detlef Garbe und die damalige Justizministerin Herta
Däubler-Gmelin über ihre Begegnungen und den Kampf Ludwig Baumanns.
Der Film gibt Einblick in die Tiefen der Nazi-Militär-Justiz und die Langsamkeit von
politischem Wandel, ein Wandel, den es ohne Ludwig Baumann nicht gegeben
hätte. Ein beeindruckendes filmisches Porträt von Ludwig Baumann und ein
versöhnlicher und mutmachender Film.